Vereinsgemeinschaft Heimatfest Giesel
Heidelbeerfest 2000 - Nachtlese
Der Vorstand der VHG möchte sich
bei allen Helfern und Helferinnen der einzelnen Mitgliedsvereine herzlich
bedanken. Der Zeltaufbau, der
Festablauf sowie der Festzug und der Zeltabbau- mit der Platzreinigung ist gut
abgelaufen und durchgeführt worden. Dank auch allen Vereinsvorständen, die auch
in diesem Jahr mit Rat und Tat den VHG-Vorstand unterstützt haben. Vor allem
beim Wagenbau hat man die Vorgaben des Vorstandes der VHG angenommen und somit
zum guten Gelingen des Festzuges beigetragen. Besonderer Dank gilt der
Gieseler Bevölkerung, einigen Vereinen sowie einzelnen Gruppen, die sich auch
in diesem Jahr wieder mit schönen Festwagen, Fußgruppen und anderen Motiven dem
Motto des Festzuges angepasst haben, das gelautet hatte:
"Rund um die Heidelbeere“.
Dank sagen wir auch unserem Heidelbeerkönigspaar Claudia Merz und Walter
Block, die mit Ihren gebauten Festwagen der Höhepunkt des Festzuges waren.
Weiterhin sagen wir allen Musikkapellen/Spielmannszügen sowie dem
Schützenverein 1905 Neuhofe. V. sowie der Karnevalsgesellschaft 1949 e.V.
Neuhof, unseren herzlichsten Dank für ihr Mitwirken in unserem Festzug. Dank
auch unseren Ehrengästen, die uns am Sonntagnachmittag besucht haben und auch
am Festzug teilgenommen haben. Frau Bürgermeisterin Maria Schultheis, Landrat
Fritz Kramer, Dr. Norbert Herr, MdL, Vorsitzender der CDU-Fraktion Neuhof
Alfred Gasang, den Vorsitzenden des CDU-Gemeindeverbandes Neuhof, Franz-Josef
Adam, sowie dem Werksdirektor von Kali u. Salz, Werk Neuhof, Dr. Helmut
Zentgraf.
,,Rund um die Heidelbeere“, so
wird eventuell der Video-Film heißen, der vom Hessischen Rundfunk über unser
Heidelbeerfest 2000 hergestellt wurde. Dieses Video wird
Am Sonntag, den 24. September 2000
Vom HR unter der Serie, Hessen
feiert Feste“ mit Michaele Scherenberg und Karl-Heinz Stier ab 20.15 Uhr
ausgestrahlt werden.
Wie entsteht so ein Videofilm
fürs Fernsehen:
Am Anfang steht natürlich die
Idee. Um diese umsetzen zu können, musste viel Zeit und Geduld aufgebracht
werden. Erst im Herbst 1999 habe ich mit K.-H. Stier beim HR in Frankfurt das
erste Gespräch geführt. Viele Vorlagen mussten erstellt werden, vor allem die
einzelnen Abläufe des Heidelbeerfestes aufgezeigt und schriftlich vorgelegt
werden. Dabei halfen mir aber auch frühere Videos von Heidelbeerfesten sowie
einige Festschriften die auch die Geschichte von Giesel aufzeigten. Viele
Telefonate wurden geführt und die Zeit lief einfach davon. Endlich kam der
Anruf von K.-H. Stier, er werde am Sonntag, dem 7. Mai nach Giesel kommen, um
mit allen Verantwortlichen und vor allem mit allen Mitwirkenden einmal reden zu
können. In aller Eile habe ich die Teilnehmerliste zusammengestellt und ins
Bürgerhaus eingeladen.
Diese Zusammenkunft war nach
meiner Meinung ein Erfolg. K.-H. Stier sagte mir später, dass diese Besprechung
den Ausschlag gab, diesen Film über das Heidelbeerfest herzustellen. Er
erkannte, dass alle voll hinter der Sache standen. Ausschlaggebend war auch
seine Begleiterin, die sich nur am Rande einmischte aber doch eine gute
Beobachterin war. Es wurden die einzelnen Abschnitte des Filmes besprochen und
dazu je ein Verantwortlicher namentlich festgehalten. Dazu musste ich eine
Liste erstellen, in der alle ,,Schauspieler und verantwortlichen
Mitwirkenden" mit Namen, Anschrift sowie Telefon aufgeführt waren. Man
stellte auch schnell fest, dass nicht alle Filmaufnahmen am Heidelbeerfest
aufzunehmen sind.
Also ging es uns genau so, wie
bei den großen Spielfilmen, man nahm tatsächlich erst das Ende des Filmes auf,
oder andere Filmteile aus der Mitte heraus. Dazu wurden noch Termine gesucht,
da der Sommerurlaub gerade beim HR-Team uns einschränkte.
Bei einem weiteren persönlichen
Gespräch mit K.-H. Stier und Michaele Scherenberg auf dem Hessentag in Hünfeld
wurde als erster Drehtag, Samstag, der 8. August, festgelegt. Dazu gab es noch
einen Besprechungstermin mit K. H. Stier und dem zuständigen Regieleiter Rolf
Bickel am Mittwoch, den 12. Juli in meiner Wohnung. Es wurde noch einmal alles
regiemäßig durchgesprochen, vor allem die Tonaufnahmen machten uns zu
schaffen, da der richtige Ort unser Bürgerhaus, belegt war. Nach der
Ortsbesichtigung (Hermeshof - Birkenhof) war man sich mit der ges. Planung
einig und ich sollte umgehend den Regieplan erhalten, in dem alle Tage und
Aufnahmetermine genau festgelegt sind. Dieser Regieplan kam per Fax am 31.
Juli, also genau 5 Tage vom ersten Drehtag bei mir an. Dabei wurde ich gebeten
den Drehort Hermeshof aufzugeben, da dort die Lärmbelästigung zu groß wäre. Wir
sollen den Birkenhof dazu sozusagen vorbe- reiten.
Erster Drehtag am Samstag. den
5. August (Zigeunerfest)
Auf dem Birkenhof hatte die
Zigeunergruppe der Bude eine schöne Kulisse geschaffen. Neben dem großen
Lagerfeuer stand der Zigeunerwagen, ein Entewagen sowie Pferde, Ziegen Hühner
sowie ca. 30 Zigeunerinnen, Zigeuner und Zigeunerkinder. Da das ganze noch von
hohen Hecken eingerahmt war, war das HR-Team von dieser Kulisse hell begeistert
Nachdem die Playbackaufnahmen am Vormittag aufgenommen waren, hatten die
Musikkapelle ,,Heimatklänge“ der Chor der Zigeunergruppe sowie der Zigeunerchor
des fidelen Stammtisches ihre Auftritte. Die Musikkapelle ,,Heimatlklänge“
trug die Stücke ,,Du bist mein Stern“ und ,,Schöne Heimat“ vor, mit seinem
Gesangsduo. Die Zigeunerchöre sangen ,,Zigeunerkind“, ,,Nicht weit von hier
und ,,Lustig ist das Zigeunerleben.
Warum diese Zigeunergruppen beim Hektelbeerfest?
Man sagt, die Gieseler sollen von Zigeunern abstammen. Dies lassen wir einmal
dahingestellt, da es diesbezüglich keine urkundlichen Nachweise gibt
Zweiter Drehtag am Freitag, den 11, August
Das Vorgespräch führten wir in
der Bar von Erwin Belz, wobei wir den Heidelbeerwein bei einem guten Frühstück
gekostet haben. Am
Freitag früh Punkt 10.00 Uhr begann die Dreharbeit
im Vorgarten von Erwin Belz. Nach einigen kleinen Veränderungen und
Umstellungen von Geräten begann die Kamera zu surren, und K.-H. Stier fragte
Erwin Belz nach dem gesamten Hergang über das Herstellen von Heidelbeerwein
aus. Nach ca. 30 Minuten war altes im Kasten und Erwin Belz atmete doch
erleichtert auf.
Der zweite
Dreh an diesem Tage erfolgte im Gieseler Forst, eben beim Heidelbeerpflücken.
Forstamtmann Harald Gippert fuhr mit dem HR-Team, der Heidelbeerpflückergruppe
in den Gieseler Forst (Fuchskopf), wo er schon eine schöne Stelle ausgesucht
hatte, wo eben die Lichtverhältnisse sowie die nötige Ruhe gegeben waren, um
die beiden Interviews mit Harald Gippert, unseren Gieseler Förster, sowie mit
Karin Valentin, vom Umweltzentrum Fulda, führen zu können. Dabei ging es um
den Wald im Allgemeinem sowie natürlich um die kleinen blauen Beeren, eben die
Heidelbeeren. Die Interviews führten K.-H.Stier sowie Michaele Scherenberg. Um
16.00 Uhr wurde der dritte Filmabschnitt aufgenommen, wobei K.-H. Stier und
Michaele unser Heidelbeerkönigspaar einem Interview über das Heidelbeerfest
sowie über die Aufgaben eines Heidelbeerkönigspaares am Heidelbeerfest unterzogen
haben. Da unsere Heidelbeerkönigin am Vortag Geburtstag hatte, gratulierte das
HR-Team mit einem Blumenstrauß und einer Flasche Sekt. Es folgte bei Wurst,
Bauernrot, Kuchen und Kaffee noch eine gemütliche Runde, wobei natürlich auch
über das Heidelbeerfest ausgiebig gesprochen wurde.
Um 19.00
Uhr gab es eine Aussprache im Bürgerhaus mit den Frauen, die für das
Heidelbeerkuchenbacken am nächsten Tag verantwortlich waren. Michaele
Scherenberg und Sigrid Rützel sprachen dabei alle Details durch, was als
Aufnahmen durch die Kamera vorgesehen ist.
Der
dritte Drehtag am Samstag, den 12. August
Um Punkt
10.00 Uhr war es mit der Ruhe im Backhaus vorbei. Das HR-Team war angerückt, um
das Geschehen im Backhaus mit der Kamera aufzunehmen, wenn der
Heidelbeerkuchen, vorbereitet und schließlich gebacken aus dem Ofen kommt.
Über 5 Zentner Heidelbeeren gab es in diesem Jahr zu verbacken. An allen Ecken
und Enden wurde gearbeitet. Der Teig wurde in Portionen nach den Kuchenblechen
geteilt, aufgerollt und mit den Heidelbeeren belegt. Als das Feuer im Backhaus
abgebrannt war und der Ofen die richtige Temperatur hatte, wurden die
Heidelbeerkuchen eingeschossen und zu gegebener Zeit aus dem Ofen geholt.
Bei all
diesen Arbeiten haben Karl-Heinz Stier, sowie Michaele Scherenberg jeweils bei
den einzelnen Arbeitsvorgängen die Frauen und Männer einem Interview
unterzogen. Unter den Beteiligten war eine gute Stimmung, so dass man davon
ausgehen darf, dass es gelungene Aufnahmen sein werden. Der Michaele
Scherenberg gefiel das Backgeschäft so gut, dass sie gleich einen alten
Backtrog mit Zubehör kaufte, um im Herbst selbst Brot zu backen.
Dazu werden wir dann zu ihr in
den Taunus eingeladen.
Um 15.00 Uhr waren wir zu
Filmaufnahmen bei Inge und Franz Trabert am Sommerberg. Viele Sommerberger
waren zum Kaffeeschmaus gekommen, um bei den Aufnahmen dabei zu sein. Inge
Trabert und Gretel Balzer stellten einige Gerichte vor, wo auch Heidelbeeren
mit verarbeitet waren. Auch Gelees und Säfte, die aus Heidelbeeren gewonnen
wurden, waren dabei. Karl-Heinz Stier und Michaele Scherenberg ließen sich die Rezepte
erklären, wobei auch kleine Kostproben genommen wurden. Nach einem kleinen
Gedicht von Susanne Balzer wurden die Dreharbeiten an diesem Tag beendet.
Vierter Drehtag am Sonntag, den
13. August
Aufnahmen von dem früheren
Giesel. Dazu habe ich alte Fotos aus meiner Sammlung verwenden können.
Um 10.00 Uhr wurde am lngelberg
mit Winfried Lorei der Beitrag zur Geschichte von Giesel sowie die Entstehung
des Heidelbeerfestes aufgenommen, wobei der Regisseur Rolf Bickel das Interview
führte.
Anschließend gab es noch ein
Interview durch Michaele Scherenberg mit Gerd Grein, einem Gesundheitsapostel
aus dem Odenwald, wobei es um die Heidelbeere als Heilmittel ging. Weiterhin
schilderte er die Armut in der Rhön und im Vogelsberg, anfangs des letzten
Jahrhunderts.
Um 12.00 Uhr gab es den letzten
Dreh des HR-Teams mit Michaele Scherenberg und Karl-Heinz Stier, als beide auf
einem Festwagen sozusagen das Heidelbeerkuchenwettessen eröffneten. Danach
begann schon der traditionelle Festzug, der in diesem Jahr unter dem Motto
stand: ,,Rund um die Heidelbeere". Der Festzug, das traditionelle
Heidelbeerkuchenwettessen sowie einige Aufnahmen vom Festbetrieb beendeten die
Arbeit des gesamten HR-Teams. In diesen wenigen Tagen kann man sagen, sind wir
richtige Freunde geworden. Es kam einen vor, als wenn man schon jahrelang
miteinander gearbeitet hätte. Der Film wird eine Länge von 45 Minuten haben.
Dies ist auf der einen Seite gesehen sehr viel, von der anderen Seite gesehen
sehr wenig, wenn man bedenkt, dass eine Aufnahme je Beitrag zwischen 2,5 -
4,00 Minuten liegt.
Wir alle hoffen, dass dieses
Werk gelungen ist. Mein besonderer Dank gilt allen, die den Mut hatten, vor der
Filmkamera sozusagen Rede und Antwort zu geben. Da ich bei allen Aufnahmen
dabei war, erlaube ich mir, allen, die dies auf sich genommen haben, ein
herzliches Dankeschön auszusprechen. Auch der Regisseur Ralf Bickel, Karl-Heinz
Stier und Michaele Scherenberg waren von den guten Vorbereitungen zu diesem
Videofilm sehr angetan. Vor allem aber auch darüber, dass alle aktiven
Mitspieler, sozusagen Laienschauspieler, ihre Sache gut gemacht hätten. Wie
schon in den Femesehprogrammheften zu lesen ist, wird der Videofilm unter dem
Titel ,,Rund um die Heidelbeere“ am Sonntag, den 24. September auch
ausgestrahlt. Dies kann man wörtlich nahmen, man wird alles sehen können, was
etwas mit Heidelbeeren zu tun haben wird. In der Hoffnung, dass dieser Videofilm
allen gefallen wird und wir damit einen kleinen Abschnitt unserer
Gieseier-Heidelbeergeschichte festgehalten haben, verbleibe ich mit
freundlichen Grüßen
Ihr Ernst Hochmuth,
1. Vorsitzender der Vereinsgemeinschaft Heimatfest Giesel,
im September 2000